Ein einfacher Weg, deine Weiblichkeit voll zu entfalten, ist das Handeln im Einklang mit deinem natürlichen Zyklus. Der weibliche Zyklus beginnt mit der Menstruation und endet am Tag vor der nächsten Regelblutung. Die Zyklusdauer ist individuell und kann zwischen 21 und 35 Tagen variieren. In diesem Beitrag gehe ich von einem natürlichen Zyklus ohne den Einsatz künstlich zugeführter Hormone aus – die Gründe dafür erkläre ich dir weiter unten.
Der weibliche Zyklus wird oft als „die vier Jahreszeiten des Zyklus“ bezeichnet. Anders als im Kalenderjahr erleben Frauen diesen Wechsel der „Jahreszeiten“ monatlich. Der Zyklus beginnt im Winter und endet im Herbst.
Winter – Menstruation
Im Winter wird es kalt und trüb, sowohl in der Natur als auch in uns selbst. Die Teilnahme an der Außenwelt rückt in den Hintergrund. Ruhe, Selbstfürsorge und Wärme stehen jetzt im Vordergrund. Es ist eine Phase des Rückzugs, während der Körper Abschied nimmt von der nicht befruchteten Eizelle. Die Menstruation ist ein natürlicher Prozess, bei dem die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird.
Vielleicht kennst du das Gefühl, in dieser Zeit emotionaler zu sein, ohne einen konkreten Grund dafür zu haben. Das liegt daran, dass der Körper trauert – um die ungenutzte Möglichkeit, neues Leben zu schaffen. Gleichzeitig ist dies eine Zeit der Erneuerung, in der der Körper von innen heraus aufräumt.
Frühling – Follikelphase
Nach dem Winter beginnt der Frühling. Alles erwacht zum Leben, es blüht und wächst. Auch dein Körper stellt sich darauf ein: Der Östrogenspiegel steigt, die Eibläschen reifen heran, und der Gebärmutterhalskanal bereitet sich durch die Produktion von Zervixschleim auf den Eisprung vor. Diese Phase dauert etwa 14 Tage und endet mit dem Eisprung.
Im Frühling steigt deine Energie, das Bedürfnis nach Ruhe nimmt ab, und du fühlst dich bereit für Neues. Besonders in der Mitte dieser Phase – etwa sieben Tage nach Beginn der Menstruation – ist dein Körper leistungsfähiger. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für intensive sportliche Einheiten oder körperlich anspruchsvolle Aktivitäten.
Das Leben im Einklang mit dem Zyklus kann nicht nur deine Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch das Risiko von Verletzungen, starken Hormonschwankungen oder gar dem Verlust der Menstruation senken.
Sommer – Ovulationsphase
Kurz vor dem Eisprung führt die erhöhte Östrogenausschüttung zu einem hormonellen Anstieg, der den Eisprung auslöst. Die reife Eizelle wird in den Eileiter geleitet und ist dort etwa 16 bis 32 Stunden fruchtbar. Dies ist die Zeit, in der die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft am höchsten ist.
Herbst – Lutealphase
Nach dem Sommer kommt der Herbst, und mit ihm kehrt Ruhe ein. Die Körpertemperatur steigt leicht an, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt, und das Bedürfnis nach Rückzug wächst. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um aufzuräumen – sei es dein Zuhause, dein Leben oder deine Gedanken. Viele Frauen spüren in dieser Phase den Drang, Ordnung zu schaffen und sich selbst etwas Gutes zu tun, wie etwa ein entspannendes Bad oder eine Pediküre.
Die zweite Hälfte des Zyklus ist geprägt von Vorbereitung: Sollte die Eizelle nicht befruchtet werden, baut sich die Gebärmutterschleimhaut wieder ab. Diese Phase dauert etwa 13 bis 14 Tage. Du kannst sie dir wie ein Vogelnest vorstellen, das zuerst liebevoll gebaut wird, nur um schließlich von einem Regenschauer (der Regelblutung) fortgespült zu werden.
Die Wichtigkeit der Ernährung
Wie du vielleicht weißt, bin ich ein großer Fan davon, Ernährung als Prävention einzusetzen. Jede Zyklusphase bringt ihre eigenen Bedürfnisse mit sich, und bestimmte Lebensmittel können helfen, den Körper optimal zu unterstützen. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung kann Hormonschwankungen ausgleichen, starke Regelschmerzen lindern und sogar das Ausbleiben der Menstruation verhindern.
Ich spreche aus eigener Erfahrung: Nach meiner zweiten Impfung habe ich große Schwierigkeiten mit meinem Zyklus gehabt. Jeden Monat am ersten Tag meiner Periode bin ich zusammengebrochen und kurzzeitig ohnmächtig geworden. Seit ich jedoch meine Ernährung angepasst habe, ist dies nicht mehr passiert (Klopf, klopf, klopf aufs Holz!).
Dabei musste ich meine Ernährung gar nicht radikal verändern. Ich habe einfach begonnen, auf die Bedürfnisse meines Körpers zu hören und in jeder Phase Lebensmittel zu bevorzugen, nach denen ich wirklich Verlangen hatte. Gleichzeitig plane ich meinen Alltag so, dass ich Stress möglichst vermeide – im Einklang mit meinem Zyklus.
Es ist beeindruckend, was eine bewusste Ernährung und mentale Gesundheit bewirken können. Wenn du ähnliche Herausforderungen erlebst oder mehr über dieses Thema erfahren möchtest, schreib mir gerne. Ich freue mich, dir zu helfen!
Willkommen zurück natürliche Hormonbalance
Durch den Einsatz künstlicher Hormone wird der Zyklus gestört und es findet kein Eisprung statt. Das kürze diesen Text: Willkommen zurück natürliche Hormonbalance
Durch den Einsatz künstlicher Hormone wird der Zyklus gestört und es findet kein Eisprung statt. Das positive daran ist, dass bei der Einnahme der Antibabypille alles auf den Tag genau absehbar ist. Es ist aber völlig natürlich, dass mal ein, zwei oder drei Tage dazwischen liegen. Es kann sich sogar um eine Woche verschieben, je nachdem wie hoch das Stresslevel in diesen Phasen war. Die Anpassung des natürlichen Zyklus kann bis zu zwei Jahre dauern, bis dieser sich reguliert und in regelmäßigen Abständen erfolgt. Dazu verhindert sie, dass du schwanger wirst. Ich möchte die Zufuhr von künstlichen Hormonen auch gar nicht schlecht reden. Wir dürfen nur nicht vergessen, dass wir mit unserem natürlichen Organismus rumexperimentieren, aber nicht nur mit der Einnahme der Antibabypille. Ich möchte, dass du weißt, dass dieser Prozess etwas völlig Natürliches ist und uns als Frauen zu etwas ganz Besonderem macht.
Warum sagen wir den Mädels mit zwölf Jahren nicht, dass es etwas völlig Natürliches und Normales ist, die Regelblutung zu bekommen und sich erstmal alles regulieren muss? Ihnen zu raten, dass sie vielleicht etwas zu- oder abnehmen müssen, um alles auf natürlicher Art und Weise zu regulieren, sagt ihnen leider fast niemand. Denn gerade für uns Frauen ist ein normaler Körperfettanteil sehr wichtig.
Ich möchte natürlich auch nicht, dass mein Kind mit vierzehn schwanger wird, aber es gibt auch andere Möglichkeiten zu verhüten. Dazu kann man sie in regelmäßigen Abständen absetzen oder einfach mit seinen Kindern darüber sprechen und ihnen beispielsweise das Temperaturmessen genau erklären. Genau wie den Zyklus der Frau, so sorgt man für eine gesunde- und vollständige Entwicklung des eigenen Kindes.
Wir bekommen es in der Schule nicht ausreichend gelehrt, weil es in Deutschland immer noch als Tabuthema gilt. Unseren Eltern wurde es ebenfalls nicht anders gelehrt. Eigentlich ist es doch etwas völlig Normales? Es findet schließlich jeden Monat statt.
Wie sollen wir dann, den Menschen bewusst mit seinem eigenen Körper umgehen lassen?
Viele Frauen sträuben sich die Antibabypille abzusetzen, weil sie Angst haben. Ängste wie: unreine Haut oder enorme Regelschmerzen sind die Gründe, was ich absolut nachvollziehen kann. Ich kann dir leider nicht die Hoffnung nehmen, dass es nicht so sein wird. Dennoch wirkt es sich von Frau zu Frau anders aus und braucht seine Zeit sich anzupassen. Nach meiner Absetzung der künstlichen Hormone hat es ein halbes Jahr gedauert, bis ich meine Periode wieder bekommen habe. Das hat allerdings andere Gründe, darauf gehe ich kurz im letzten Abschnitt ein, zusätzlich kannst du dir nochmal meine Geschichte durchlesen. Bei mir hat es auch wirklich zwei Jahre gedauert, bis sie in regelmäßigen Abständen von 28 Tagen erfolgten. Ich kenne allerdings Frauen, die nach der Absetzung, ihre Regelblutung nach einem Monat wieder in regelmäßigen Abständen bekommen haben.
Das alles seine Zeit hat, heißt auch, dass alles seine Zeit braucht.
Ernst Fersh
Lies dir einmal die Packungsbeilage durch und schaue dir die Nebenwirkungen an. Es werden natürlich Fachbegriffe genutzt, aber wusstes du, dass Stimmungsschwankungen, Depressionen, PMS, Kopfschmerzen, Haarausfall etc. Nebenwirkungen dieser sind?
Mein Dozent sagte im Modul Berater für Sporternährung: Spielst du im Sport mit Hormonen, können Depressionen oder Krankheiten wie Diabetes die Resultate sein und du bist darauf angewiesen diese weiter zunehmen. Dort werden natürlich mit anderen Hormonen gespielt (z.B. Insulin). Allein diese Aussage „Du bist darauf angewiesen diese weiter zunehmen“ würde mich zum Nachdenken bringen, ob ich das meiner Gesundheit wirklich antun möchte.
Ich höre immer mal wieder Aussagen wie: meine Depression hat sich zu dem Zeitpunkt der Absetzung nur verschlimmert. Und ich bin ehrlich, nachdem ich die Pille abgesetzt habe, ging es mir für einen kurzen Zeitpunkt noch schlechter als zuvor. Fünf Jahre später sag ich, es war die aller beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Mit höhen und Tiefen, aber so ist fast jede Entscheidung, die man im Leben trifft. – alles braucht seine Zeit.
Mit vierzehn wollte ich sie unbedingt nehmen, weil sie jeder nahm. Es ist vergleichbar mit anderen Schönheitsmitteln, die wir Menschen nehmen, um besser auszusehen und zack können wir nicht mehr damit aufhören. Allerdings bin ich vor oder während der Regelblutung umgekippt und deswegen hat meine Mama sich dazu entschieden, mit mir einen Frauenarzt aufzusuchen.
So wirklich aufgeklärt wurde ich dort allerdings nicht, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt ehrlichgesagt egal. Heutzutage denke ich persönlich, wir hinterfragen bei einer Medikamenteneinnahme zu wenig. Der Arzt/ die Ärztin wird schon das Richtige machen, dass die Ärzt:e/innen nur Menschen sind, Fehler machen können und Fehler machen dürfen, vergessen wir häufig!
Ich bin wieder ich selbst, vertrage absolut keinen toxischen Streit, spüre meinen Körper und weiß, was er wann, wie braucht. Und ja, mit ich selbst meine ich wirklich „ich selbst“.
Veränderungen sind am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderbar.
Das Modul Berater für Sporternährung hat mich nochmal zurückgeworfen und alles genau reflektieren lassen, was in der Zeit eigentlich mit mir los war. Manchmal frage ich mich, warum das Thema Ernährung so verschwiegen wird. Rausreden möchte ich mich in keinster Weise, aber ich denke bzw. ich weiß, hätte man es mir vorher gelehrt, in der Schule oder auch im Sportverein/Fitnessstudio, dann wäre es nicht so weit gekommen. Ich dachte tatsächlich, es sei „normal“ wenig zu essen. Jede Frau isst doch zu wenig, oder? Jede Frau probiert eine Diäten nach der anderen aus? Jede Frau perfektioniert doch ihre Figur, oder? Das ist doch „normal“.
Nein, dass ist es nicht. Ganz im Gegenteil und wenn das Gegenteil dann komisch ist, dann bin ich gerne das Gegenteil.
Danke fürs lesen! – Milena Wynhoven